nicolaus schmidt
Cerro-Rico-Aktion | Hamburg 1982

Die Cerro-Rico-Aktion war eine Verbindung von Kunst im öffentlichen Raum und entwicklungspolitischer Arbeit. Begleitet von einer Kampagne in den Medien wurden als Mitmachaktion an die 100.000 Weißblechdosen gesammelt und in Hamburgs Innenstadt als symbolischer, silbern glänzender Berg errichtet, der an den gleichnamigen Berg in Potosí in Bolivien, erinnern sollte. Nicolaus Schmidt erinnerte mit dieser Aktion an die historische Ausbeutung des Reichtums der südamerikanischen Länder durch die europäischen Nationen und wies auf das heutige Problem der Kinderarbeit in diesem 4000 Meter hoch gelegenen Berg hin.

Die Aktion hatte eine große Medienresonanz, hierbei wurde die Zusammenarbeit mit terre des hommes herausgehoben.

Dosen wurden von Schulen, Firmenkantinen und vielen Privatpersonen gesammelt. Trotzdem schien zunächst das Ziel, einen tatsächlichen mehrere Meter hohen „Berg“ zu errichten, schwierig. Nach einem Aufruf im Radio kamen dann doch genügend Dosen zusammen. Zum Ende der Aktion wurden die Dosen von einer Recyclingfirma abgeholt.

Das nächtliche Foto zeigt den Cerro Rico in der Schlussphase der Aktion.




Fotodokumentation:








Die Aktion 1982 auf dem Gerhard-Hauptmannplatz wurde gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Durchführung schien zunächst fraglich, da der Bezirk Hamburg Mitte den eigentlich angedachten Ort, den Gänsemarkt, nicht freigeben wollte. Die Bildzeitung schrieb gar am 25.5.1982: „Behörde soll diesen Berg zu Kunst erklären".

















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